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Irrsinn –
hinterrücks und leise
Das ist Hans Suter: Er hat ihn genau erkundet, den Alltag zwischen Gartensitzplatz, Frischfischabteilung und Autobahnbord, hat den Irrsinn, der dort umgeht, mit sicherem Blick erkannt und daraus scheinbar unscheinbare aber immer messerscharfe Miniaturerzählungen gebaut.
Immer wieder gibt es einen letzten Satz, der im Nachhall einen doppelten Boden aufklappt. Suter kommt hinterrücks und leise, doch triftig und scharf... 

ddf, Der Bund

Ein heimeliges Gefühl
So skurril ging es am Freitagabend im Kulturrestaurant Neuhof in Bachs zu und her. Der Satiriker Hans Suter sorgte mit seinem Programm für heitere Stimmung im Publikum. Abwechselnd schlüpfte Er in die Rolle des «Ex-Rauchers», der sich neuerdings sportlich betätigt, indem er sich regelmässig die «Sportschau» ansieht und zu Fuss vom «Freihof» in den «Frohsinn» geht; des «Körnli-Pickers», der sich seiner Frau zuliebe von Tofu ernährt, jedoch liebend gerne mal wieder in eine Servela beissen würde; des «snobistischen Familienvaters», der seinem Sohn eigentlich Wachstumshormone geben wollte und dann doch zum Ritalin greift; und des «Stammtischlers», der sich mit seinen Trinkkumpanen über Bypässe unterhält und regelmässig mit Mass trinkt.
Hans Suter ist ein Schauspieler, der sich gekonnt in seine Figuren hinein versetzen kann. Ein Kabarettist, der zugleich ein Geschichtenerzähler ist. Seinen Stoff findet Suter auf der Strasse. Alltagsgeschichten, denen er mit Scharfsinn nachspürt. Der vor allem auch für seine Hörspiele und Hörszenen für den «Memo-Treff» bekannte Kabarettist Hans Suter erkundet den Alltag und hält ihn in Miniaturerzählungen fest.
...Nach neuzig unterhaltsamen Minuten neigte sich das Bühnenstück mit Viel Beifall seinem Ende zu, während am Stammtisch noch lange und in fröhlicher Runde über die Pointen gelacht wurde.

Zürcher Unterländer

Messerscharf und
mit sicherem Blick
Eine akribische und manchmal bitterböse Abrechnung mit der heutigen Fernsehgesellschaft und ihren Werbemethoden inszenierte der gebürtige Thurgauer Hans Suter in seinem sechsten Solostück aus Suters Kabarett mit «under-brächer-wärbig».
Dabei, so erklärt der Theaterschauspieler, Hörspielautor für Radio DRS und Kabarettist, sei es wissenschaftlich klipp und klar erwiesen, dass die – vorwiegend die TV-Sendungen und Filme unterbrechende – Werbung vom Publikum überhaupt nicht beachtet werde.
• Galoppierender Werbeschwachsinn:
Im Gegensatz zur TV-Werbung hat Kabarettist Hans Suter den Vorteil, dass seine komprimierte TV-Underbrecherwerbung vom Publkum aufmerksam beachtet und vielleicht auch hinterfragt wird.
Messerscharf und mit sicherem Blick und Gespür für die perfide Werbeverführungstechnik führte Hans Suter den Anwesenden den galoppierenden Werbeschwachsinn vor Augen. Hinterrücks und leise schlich sich der 62-jährige Kabarettist in seinen vielen Miniaturerzählungen aus unserem Alltag zwischen Gartensitzplatz, Autobahnbord, Handymanie und Luxus-Abenteuer-Ferien ans Publikum an.
• Therapie im Schonwaschgang:
Dabei verschonte er weder Trends wie Aktivierungstherapien im Altersheim noch den Boom zur sinnlosen «Gängelete» mit Handys, Videokameras und überdimensionierten Gartengeräten. Schonungslos deckte er den alltäglichen Irrsinn auf, und verzichtete dabei auf des sich vor Lachen krümmenden Publikums, auf die oberflächlichen und kurzfristigen Gags und Brüller. Mittels seines bilateralen, interkulturellen Efforts trimmte und therapierte er die Besucher und Besucherinnen sozusagen im Schonwaschgang.

Rudolf Steiner, Thurgauer Zeitung

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